#73 Lambertz - Weltmarktführer bei Herbst- und Weihnachtsgebäck

Shownotes

Lambertz ist nicht nur eines der ältesten Industrieunternehmen Deutschlands, sondern der unangefochtene Champion, wenn es um Herbst- und Weihnachtsgebäck geht. Doch dieser Erfolg basiert auf mehr als nur alten Rezepten.

Wir tauchen in dieser Episode ein in die Geschichte von Aachener Printen, einem visionären Eigentümer und cleveren Zukäufen, um zu verstehen wie aus dem Familienunternehmen ein Weltmarktführer werden konnte.

Lambertz - Weltmarktführer bei Herbst- und Weihnachtsgebäck ist Folge 73 von Unternehmen dieser Welt.

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Weiterführende Links zur Folge:

Lambertz über seine eigene Historie: https://www.lambertz.de/de/unternehmen/unsere-historie.html

Ein Handelsblatt Artikel rund um die Lambertz Gruppe: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/hermann-buehlbecker-wie-die-traditionsfirma-lambertz-groesser-als-bahlsen-wurde/26727906.html

Informationen rund um Alleininhaber Dr. Hermann Bühlbecker: https://www.lambertz.de/de/hermann-buehlbecker/vita.html

Transkript anzeigen

00:00:09: Seit dem ersten September haben wir es in meinen Haushalt schon zwei Packung Lebkuchen und eine Packung Spekulatius geschafft.

00:00:15: Die erste Packung Lebkuchen war von der Eddika Eigenmarke, aber bei der zweiten Packung habe ich auf Lamberts gesetzt.

00:00:22: Lamberts ist nicht nur einer der ältesten Süßwaren-Hersteller Deutschlands, sondern hat sich auch vom regionalen Bäckerei-Betrieb zum global agierenden Gebäckkonzern entwickelt.

00:00:32: Das zeigen auch die beeindruckenden Zahlen.

00:00:34: Sördlambadts, in den Jahren des Jahrhunderts, sei ein dreihundertdreisigjähriges Bestehen gefeiert und bereits damals über sechshundert Millionen Euro Jahresumsatzer wirtschaftet.

00:00:44: Damit übertrifft Lambadts als Familienunternehmen sogar Konkurrenten wie Balsen und darf sich als Weltmarktführer bei Herbst- und Weihnachtsgebäck bezeichnen.

00:00:53: Wir schauen in der heutigen Folge, wie es der einstigen Bäckerei gelungen ist, sich stets neu zu erfinden und dafür auch auf die Geschichte von Aachen abkinden, Unternehmensübernahmen, und einem visionären Eigentümer.

00:01:05: Und damit viel Spaß bei Folge.

00:01:07: seventy-three von Unternehmen dieser Welt.

00:01:10: Lamberts, Weltmarktführer bei Herbst und Weihnachtsgebäck.

00:01:23: Die Ursprünge von Lamberts gehen zurück bis ins Barock-Zeitalter, genauer gesagt ins Jahr sixteenhundertachtundachtzig.

00:01:30: Zum dameligen Zeitpunkt erhält Sakarias Kreins die Erlaubnis in Aachen eine Bäckerei zu eröffnen.

00:01:35: Das Gründungsjahr macht Lamberts zu einem der ältesten Industrieunternehmen Deutschlands.

00:01:40: Und diese lange Historie von über drei Jahrhunderten ist für das moderne Unternehmen weit mehr als nur eine Fußnote.

00:01:46: Vielmehr ist es Teil der Authentizität und die historische Legitimationsgrundlage, die es der Marke heute ermöglicht, sowohl Massenprodukte im Supermarkt zu verkaufen, als auch High-End-Marketing im Stil eines Hoflieferanten zu betreiben.

00:02:00: Da reiht sich auch die Leitphilosophie, Tradition pflegen, Innovation leben ein, die sinnbildlich für die lange Kontinuität der Marke steht.

00:02:08: Aber Schritt für Schritt.

00:02:10: Denn lange Jahre war man eine reine Bäckerei, bis im zehnten Jahrhundert eine Kontinentalsperre den Import von Rohrzucker erschwert.

00:02:17: In der Folge musste das Gebildebrot, das von Wanderarbeitern aus dem Belgischen Dinar in die Region gebracht wurde, erstmals mit Zuckerrübensirup gebacken werden.

00:02:27: Das veränderte den Teig.

00:02:29: Genauer gesagt wurden die Printen dadurch dunkler, zäher und im Prozess ideal für die beginnende, fabriknissige Fertigung.

00:02:37: Und durch die Zugabe edler Gewürze wie Zimt.

00:02:40: Anis, Nelken, Koriander und Ingwer wurde das Gebäck weiter verfeinert.

00:02:45: Die Aachener Printhe ist geboren.

00:02:47: Der Name Printhe ist übrigens abgeleitet vom englischen Print, also Drucken, da kunstvoll geschnitzte Holzmodeln zur Formgebung verwendet wurden.

00:02:56: In den letzten Jahren erkannte der Bäcker und Konditormeister Henry Lambert das Potenzial und übernimmt die Bäckerei.

00:03:03: Sein Ziel ist es, die Aachener Printhe weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt zu machen.

00:03:08: Dazu trägt bald eine Entdeckung seiner Tochter bei.

00:03:11: Denn die Tochter von Hengi Lamberts kommt durch Zufall auf die Idee, die traditionelle Kräuterprinte in einen Schokoladenkübel zu tauchen.

00:03:19: Die Schokoladenprinte ist geboren.

00:03:21: Das begründet nicht nur eine geschmackliche Neuerung, sondern einen technologischen Durchbruch.

00:03:27: Denn die Schokoladenprinte ist das erste Gebäck in Deutschland, das mit Schokolade überzogen wurde.

00:03:32: Und ab eighteenhundertzehntzeig findet sich das Gebäck aus dem Hause Lamberts auch im Belgischen niederländischen und preußischen Königshaus wieder.

00:03:41: Die Aachenabhäckerei ist zum Hoflieferanten aufgestiegen, der seine Produkte regelmäßig an die drei Königshäuser liefert.

00:03:48: Eine Auszeichnung, die Lambertz zu großer Bekanntheit verhilft.

00:04:02: Nachdem Lambertz Jahrzehntelang mit seiner Printepunkten konnte, erkennt man, dass ein neues Produkt notwendig ist, um den Massenmarkt zu adressieren.

00:04:12: Dafür bringt man die Saftprinter auf den Markt.

00:04:15: Diese weichere Variante ist für den modernen Verbraucher einfacher zu essen und konnte weiter am Geschmack veredelt werden, etwa mit Nüssen, Mandeln, verschiedenen Schokoladen oder Füllungen.

00:04:26: Diese Produktevolution begründet einen wichtigen Schritt.

00:04:29: Denn während die knusprige Brinte von vielen als Urprodukt von Lamberts gesehen wird, eröffnet die Saftbrinte den Markt für neue Kunden, aber findet auch unter Bestandskunden viele Abnehmer.

00:04:39: Doch viel Zeit hat die Saftbrinte nicht, um sich zu etablieren, denn mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wird es schwer für Lamberts, die notwendigen Zutaten zu beschaffen.

00:04:48: Printen gehören in Zeiten des Krieges nicht auf die Liste notwendiger Güter, sodass die Produktion heruntergefahren wird.

00:04:55: Erst in den neunzehnhundertsechziger Jahren beginnt Karl Kittelberger, der aus einer Nebenlinie der Familie Lamberts stammt, mit dem Wiederaufbau der stark zerstörten Fabrik.

00:05:05: Dafür wird das Werk in der Borcherstraße im Aachner Ortsteil Laurensberg wieder eröffnet.

00:05:11: Dort befindet sich bis heute der Hauptsitz der Unternehmensgruppe.

00:05:15: Und in den Sechziger Jahren arbeiten bereits wieder um die dreihundert Menschen bei Lamberts.

00:05:20: Aber Lamberts ist damals immer noch ein reiner Printenhersteller und beliefert ausschließlich Fachgeschäfte, wodurch das Überleben des Unternehmens auf Dauer gefährdet ist.

00:05:29: Ein Großbrand im Jahr nineteenhundertsiebzig führt schließlich zu einem massiven wirtschaftlichen Einbruch.

00:05:34: Denn in der Folge muss das Unternehmen Schäden in Höhe von zwanzig Millionen D-Markt beheben, wodurch man sich stark verschuldet.

00:05:41: Parallel steht die Produktion monatelang still.

00:05:45: Karl-Kittelberger und die weiteren Gesellschaften befinden sich nach dieser Hiops-Botschaft bereits in Verkaufsgesprächen.

00:05:51: Doch seit neunzehnhundertsechsenzig ist ein neuer Mitarbeiter an Bord, der sich gegen den Verkauf ausspricht.

00:05:57: Dr.

00:05:58: Hermann Bühlbecker Der Neffe des damaligen Geschäftsführers beginnt nach seinem Abschluss als Diplomkaufmann und seiner Promotion als Assistent der Geschäftsführung.

00:06:08: Als einziger möglicher Nachfolger aus Familien rein, übernimmte bereits neunzehntetachtensiebzig die Geschäftsführung.

00:06:15: Seine Devise ist, dass er zumindest ein Jahr probieren möchte.

00:06:19: Schließlich wirft man fast drei Jahrhunderte Familien-Tgradition nicht einfach so weg.

00:06:24: Eine Entscheidung, die sich als goldrichtiger weisen sollte.

00:06:27: Denn Bühlbicker leitet mit radikalen strategischen Schritten den Umschwung ein.

00:06:32: Dafür stellt er zuerst den Verkauf von Printenkisten auf Kleinverpackungen um.

00:06:36: Außerdem lässt er ein einheitliches rotes Logo entwerfen.

00:06:40: Puporotum, genau zu sein.

00:06:42: Denn das ist die Farbe der Könige.

00:06:44: Perfekt für den einstigen Hoflieferanten.

00:06:47: Am wichtigsten ist aber wohl, dass man sich an den Handel wendet und damit beginnt die Produkte ganz direkt zu verkaufen.

00:06:53: Was die Fabrik besser auslastet, kontinuierliche Umsätze einspielt, und die Entwicklung neuer Produkte erlaubt.

00:06:59: Da reiht sich auch der Domino-Stein ein.

00:07:02: Übrigens, heute produziert die Gruppe jährlich rund eins Komma fünf Milliarden Domino-Steine.

00:07:09: Der Aufbau eines national agierenden Konzerns erfordert jedoch mehr als nur organische Diversifizierung.

00:07:15: Auch Akquisitionen sind notwendig.

00:07:18: Und so übernimmt man nineteenhundert vierneinzig die Lebkuchenfabrik Max Weiß GmbH aus Neu-Ulm.

00:07:24: Hermann Bühlbecker Der Lambertz gerade wieder saniert hatte und seit twohundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundund.

00:07:54: Und der nächste Streich folgt kurz vor der Jahrtausendwende.

00:07:57: Denn in der Jahrtausendwende startet man mit der Ausweitung der Produktion und beginnt die ersten Printen und Lebkuchen im polnischen Katowitz zu produzieren, was den Durchbruch auf dem europäischen Markt ermöglicht.

00:08:09: Ebenso erfolgreich ist die Lambert's Monday Night.

00:08:11: Was in der Jahrtausendwende als Kundenveranstaltung für Geschäfts- und Handelspartner der internationalen Süßwarenmesse angedacht ist, etabliert sich rasch zur laut eigenen Aussagen süßesten Party des Jahres in Köln.

00:08:25: Bülbiker lädt zu diesem Event jährlich bis heute bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Medien, Wirtschaft und Show-Business ein, um gemeinsam, und hier zitiere ich einmal, atemberaubende Designs und Kostüme aus Edlenstoffen sowie die kreativen Lamberts Verpackungen und Produkte zu bestaunen.

00:08:43: Die Vielfalt von Lamberts zu genießen und natürlich zu Netzwerken.

00:08:48: Insbesondere Letzteres hat vermutlich auch dazu beigetragen, dass der Geschäftsführer einen Anruf erhält, der Lamberts an die Spitze seiner Branche bringen wird.

00:08:58: Denn an der anderen Seite des Hörers ist der damalige Chef von Südzucker, Europas größtem Zuckerproduzenten.

00:09:05: Zu Südzucker habe ich übrigens auch schon mal eine Folge gemacht.

00:09:09: Der Südzuckerschef bietet Bühlbecker an, die Marken King Cards, Schöller und Heberlein Metzger, die damals zum Zuckerkonzern gehören, zu übernehmen.

00:09:18: Bühbecker willigt ein und Lamberts wird zum Weltmarktführer für Lebkuchen.

00:09:22: Was so einfach klingt, geht einem jahrelangen Machtkampf voraus.

00:09:27: Denn Südzucker hatte die drei Marken einst mit dem Ziel übernahm, Selbstmarktführer zu werden.

00:09:32: So war man Mitte der neunziger Jahre drauf und dran, sich auch Lamberts einzuverleiben.

00:09:37: Doch Bühbecker erwies sich als standhaft.

00:09:40: So standhaft, dass man letztlich den Spieß umgedreht hat und zur Nummer eins aufsteigt.

00:09:45: Schließlich dienen diese Akquisition nicht nur der Volumenerhöhung, sondern auch der strategischen Absicherung der Marktlegitimität.

00:09:53: Denn durch die Übernahmen der nationalwichtigsten Traditionsmarken eliminiert Lambert seine stärksten nationalen Konkurrenten.

00:10:01: Dank dieser Strategie liegt der Jahresumsatz im Jahr zweitausend bei sechshundertzwanzig Millionen D-Mark.

00:10:07: Und die Expansion ins Ausland rückt in den Fokus.

00:10:22: Lombards gründet in den USA die Henry Lombards Incorporated.

00:10:27: Die Produkte verkauft man zunächst an Supermarktketten, bevor man in den Folgejahren noch Platzierungen über den Verkaufssender QVC vornimmt.

00:10:35: Die Vereinigten Staaten entwickeln sich in der Folge zum wichtigsten Exportmarkt des Unternehmens.

00:10:41: Und mit einem Jahresumsatz von erstmals über eine halben Milliarde Euro im Jahr zehntinzehn steigt Lombards zu einem der größten Familienunternehmen in Deutschland auf.

00:10:51: Und die Einnahmen investiert man selbstverständlich auch in weitere Akquisitionen.

00:10:56: So beteiligt man sich im Jahr den Dristner Großböckerei Dr.

00:10:59: Quent.

00:11:00: Ich wusste ehrlich gesagt erst mal nicht, was das für ein Unternehmen ist, aber wenn ihr jetzt in der Winterzeit original Dristner Christstollen kaufen wollt, kommt ihr am ikonischen Stollen von Dr.

00:11:10: Quent in einer stilechten Blauen Verpackung nicht vorbei.

00:11:14: Und doch allen Fans von Russisch Brot dürfte der Hersteller geläufig sein.

00:11:18: Seit Jahrzehnten gehört das Unternehmen vollständig zu Lamberts.

00:11:21: In Jahrzehnten übernimmt man dann noch die Nürnberger Ifgi Schumann GmbH und die Wendler Nougat GmbH, womit Lamberts erstmals auch Nougatprodukte anbietet.

00:11:32: Durch diese gezielten strategischen Zughäufe deckt die Lambertsgruppe heute als einziger Konzern alle drei klassischen deutschen Herkunftsbezeichnungen ab.

00:11:41: Aachener Printen, Nürnberger Lebkuchen und Prästener Stollen.

00:11:46: Damit positioniert sich Lamberts als der unangefochten Hüter der deutschen Backtradition.

00:11:52: Ein Alleinstellungsmerkmal, das kein Wettbewerber replizieren kann.

00:11:56: Ebenso ein Alleinstellungsmerkmal ist Hermann Bühlbecker, der bis heute alleinige Gesellschafter des Unternehmens ist.

00:12:04: Bühlbecker selbst bezeichnet Lamberts, neben Red Bull und seinem ehemaligen Chef Dietrich Matteschitz, als Erfinder des Content-Marketing.

00:12:12: So erkannte er bereits früh, dass die persönliche Präsenz des Unternehmers fehlendes Kapital für klassische Werbung kompensieren konnte.

00:12:20: Der Wendepunkt für diese Markenstrategie fand bereits nineteenhundertdreinneunzig statt.

00:12:25: Anlässlich eines Besuchs von Prince Charles in Bonn überreichte Bühlbecker dem damaligen kritischen Thronfolger persönlich ein aus Lebkuchen und Marzipan gefertigtes Abbild von Windsor Castle.

00:12:36: Der Prinz war begeistert.

00:12:38: Und Bühlbecker schlussfolgerte daraus, mir wurde bewusst, wie viel Eindruck es macht, als Unternehmer Gesicht zu zeigen.

00:12:45: Seither kultiviert Bühlbecker seine aufgetümmen Glanz von Royals, Stars und Politikern.

00:12:51: Das zentrale Vehikel dieser Strategie ist dabei die besagte Lambert's Monday Night.

00:12:56: Dieses Event generiert enorme, kosteneffiziente PR-Reichweite und entstaubt das Image der Traditionsmarke.

00:13:03: Und die persönlichen Kontakte von Hermann Bühlbecker, die nicht nur der PR, sondern sind auch strategisch wichtig.

00:13:09: Beispielgefällig?

00:13:11: Bühlbecker ist Honorarkonsul der Elfenbeinküste.

00:13:14: Die Elfenbeinküste ist Heimat des größten Kakao-Anbaugebietes der Welt.

00:13:19: Für einen süßbaren Hersteller stellt diese Art der Diplomatie eine proaktive Sicherung der Rohstoffbasis und der Lieferketten dar, in dem enge internationale Verbindungen in wichtigen Anbaugebieten gepflegt werden.

00:13:31: Es sind Faktoren wie diese, die die Lambertsgruppe heute als Weltmarktführer bei Herbst und Weihnachtsgebäck dastehen lassen.

00:13:38: Dafür haben die etwa viertausend Mitarbeiter zuletzt einen Umsatz von über siebenhundert Millionen Euro erwirtschaftet.

00:13:44: Das Geschäftsmodell zeichnet sich dabei durch einen kalkulierten Spagat zwischen Massengeschäft, Premiummarke und Saisonalität aus.

00:13:52: Und hier agiert man clever.

00:13:54: Denn das größte Risiko des traditionellen Backwarnherstellers ist die extreme Saisonalität.

00:14:00: Würde Lambert sich ausschließlich auf Printen, Stollen und Lebkuchen konzentrieren, stünde die Produktion den Großteil des Jahres still, was die industrielle Struktur ruinieren würde.

00:14:11: Die strategische Lösung unter Bühlbecker war daher bereits in den Achtzigerjahren die massive Diversifizierung ins Ganzjahresgebäck.

00:14:18: Das Ganzjahresgeschäft macht heute rund sechzig Prozent des Umsatzes aus.

00:14:23: Darunter fallen Gebäckmischungen, Kuchen, Pralinen oder Vitalgebäck.

00:14:28: Das Saisongeschäft, das sich auf die Monate September bis Dezember konzentriert, setzt die Gästlichen vierzig Prozent um.

00:14:35: Übrigens Die Printen, Kekse, Dominosteine, Stollen und alle weiteren Weihnachtsleckereien werden bereits ab dem Frühjahr produziert.

00:14:43: Das hat auch Folgen für die Kosten.

00:14:45: So lagen die Kakaopreise Anfang des Jahres noch bei fast zehntausend Euro pro Tonne.

00:14:50: Zum Vergleich, derzeit liegen diese bei rund fünftausend Euro.

00:14:54: Aber die produzierten Weihnachtssüßwaren wurden eben noch mit dem teuren Kakaoproduziert.

00:15:00: Aber hier zu ein Tipp.

00:15:01: Wem die Produkte von Lambertz und seinen unzähligen Marken zu teuer sind, Der kann auch einfach auf Handelsmarken setzen.

00:15:07: Denn nicht selten hat man auch hier ein Produkt des achne Unternehmens in der Hand.

00:15:12: Grund dafür ist, dass Lamberts fast forty-fünf Prozent seines Geschäfts mit Eigenmarken des Handels macht.

00:15:18: Sprich, man produziert unter anderem Namen und agiert als Lieferant für Discounter und Supermärkte.

00:15:24: So sichert man sich ein hohes Volumen und garantiert die Nutzung der eigenen Produktionskapazitäten.

00:15:29: Die restlichen fifty-fünfzig Prozent des Geschäfts entfallen auf die bekannten Eigenmarken der Gruppe.

00:15:34: und damit auf Lombards, Kinkards, Dr.

00:15:37: Quent oder Hebelein Metzger.

00:15:39: Doch trotz der soliden Marktposition sieht sich auch Lombards mit aktuellen globalen Herausforderungen konfrontiert.

00:15:46: So muss das Unternehmen ständig innovativ bleiben, um in einem schwierigen Wirtschaftsumfeld weiterzuwachsen.

00:15:53: Dazu gehören die Einführung neuer Bioprodukte, weiße Schokoladenlinien und die Weiterentwicklung des Sortiments, um den Nerv der Zeit zu treffen.

00:16:02: Und wie bei vielen anderen Familienunternehmen stellt sich auch bei Lamberts die Frage der Nachfolge.

00:16:08: Der alleininhaber Bülbecker, der das Unternehmen unbedingt in Familienhand halten möchte, hat angekündigt, die Leitung vom Beirat aus zu steuern.

00:16:17: Seine Frau und seine Tochter sind verkünftige Führungsaufgaben vorgesehen.

00:16:22: Noch wurde dieser Schild aber nicht in die Wiege geleitet.

00:16:25: Es bleibt also spannend im Hause Lamberts.

00:16:28: Meine Situation ist weniger spannend.

00:16:31: Denn für mich heißt es nun erstmal Vorräte auffüllen, denn während der Recherche zur Folge sind die letzten Lebkuchen in meinen Bauch gewandert.

00:16:38: Und damit geht es jetzt erstmal ab zum Supermarkt.

00:16:41: Mal schauen welches Lombards Produkte es in meinen Einkaufskorb schafft.

00:16:45: Und damit endet Folge seventy drei von Unternehmen dieser Welt.

00:16:50: Lombards.

00:16:51: Weltmarktführer bei Herbst und Weihnachtsgebäck.

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